Angstambulanz entwickelt kognitive Verhaltenstherapie weiter
Kognitive Verhaltenstherapie ist hochsignifikant wirksamer
als Gesprächspsychotherapie und Psychoanalyse, so Klaus Grawe, Universität Bern
Psychotherapie Forschung von Klaus Grawe — eine Übersicht
Vorbemerkung¹ der Angstambulanz am Zürichsee - Pfäffikon, Schwyz - Rapperswil, St. Gallen - Zürich
Kognitive Verhaltenstherapie als beste Psychotherapie
Die wirksamste Psychotherapie ist kognitive Verhaltenstherapie. Diese Angstambulanz nutzt neueste Erkenntnisse der Psychotherapie Forschung. Die kognitive Verhaltenstherapie der Angstambulanz befähigt, das eigene Denken zu steuern und zur Selbstheilung einzusetzen.
Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) berücksichtigt, dass Gefühle, Körperreaktionen und Verhalten durch das Denken bestimmt werden. Klassische Verhaltenstherapie ignoriert das Denken. Kognitive Verhaltenstherapie analysiert zu Beginn der Psychotherapie die individuell fehlgelaufene Lerngeschichte des krankmachenden Denkens seit der Kindheit, um Ursachen und Muster des gestörten Denkens zu erkennen. Indem kognitive Verhaltenstherapie krankmachendes Denken identifiziert, irrationale Gedankenmuster offenlegt und fehlerhafte Wahrnehmungen aufzeigt, hilft diese Psychotherapie, ein realistischeres und gesünderes Denken zu erlernen. Für das durch kognitive Psychotherapeuten geführte Umlernen und die bewusste Steuerung des eigenen Denkens stellt die kognitive Verhaltenstherapie der Angstambulanz effiziente Hilfsmittel bereit, die befähigen, den Heilungsprozess eigenständig fortzusetzen.
Kognitive Verhaltenstherapie (KVTS) der Angstambulanz optimiert die kognitive Verhaltenstherapie online: Schreiben macht die Psychotherapie effizienter und Praxisbesuche sowie Terminabsprachen entbehrlich. Mit minimalen Kosten ermöglicht kognitive Verhaltenstherapie ein Maximum an Flexibilität, Komfort und Psychotherapie Erfolg.
Klaus Grawe, dessen Buch zur Psychotherapie Forschung von Dietmar Luchmann als dem Leitenden Psychotherapeuten der Angstambulanz Stuttgart im Jahr 1994 rezensiert wurde, hatte an der Universität Bern den Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie von 1979 bis zu seinem Tod im Jahr 2005 inne.
Klaus Grawe forschte nach Antwort auf die Frage, ob und wie Psychotherapie
wirkt. Das von Klaus Grawe in einer grossen gemeinsamen Forschungsanstrengung
mit Psychotherapeuten und Psychologen an der Universität Bern geschaffene und
1994 publizierte Standardwerk der Psychotherapie Wirkungsforschung mit
dem wegweisenden Titel Psychotherapie im Wandel - Von der Konfession zur Profession
wühlte mit seinen Ergebnissen den Psychotherapie Markt auf und erbrachte den
wissenschaftlichen Nachweis:
Kognitive Verhaltenstherapie ist in ihrer Wirksamkeit allen anderen Methoden der Psychotherapie und insbesondere der Psychoanalyse und Gesprächspsychotherapie ganz klar überlegen.
Gleichwohl ist dieser von Klaus Grawe beschriebene Wandel
als Paradigmenwechsel von nicht
wirksamer Psychotherapie zu hochsignifikant wirksamer
Psychotherapie
auch über 30 Jahre nach dieser Erkenntnis noch immer im Gange und nährt auf
Kosten der Hilfesuchenden grimmige Macht- und Honorar-Verteilungskämpfe zwischen
den Gruppen der Ärzte, Psychiater, ärztlichen Psychotherapeuten und psychologischen
Psychotherapeuten — Psychoanalytiker, tiefenpsychologische Psychotherapeuten
und Verhaltenstherapeuten.
Peter Gøtzsche, Professor für Forschungsdesign und Forschungsanalyse der
Universität Kopenhagen und Facharzt für Innere Medizin, stellte unlängst fest: Wir
haben dem medizinisch-industriellen Komplex der Psychiatrie erlaubt, wie ein
bösartiger Tumor zu wachsen und Metastasen in alle Richtungen unserer Gesellschaft
zu streuen. Und wir haben den psychiatrischen Oligarchen gestattet zu medikalisieren,
was normal ist – sogar bei unseren Kindern und Vorschulkindern –,
und Krankheiten, die früher akut waren, in chronische zu verwandeln.
(Gøtzsche, Peter C.: Tödliche Psychopharmaka und organisiertes Leugnen: Wie
Ärzte und Pharmaindustrie die Gesundheit der Patienten vorsätzlich aufs Spiel
setzen. München: riva Verlag, 2016, S. 275.)
In einem Interview, das die Süddeutsche Zeitung
mit Peter Gøtzsche führte, sagte der dänische Facharzt über die Pillenverkäufer
im Arztkittel: Ich gehe davon aus, dass wir uns 95 Prozent des Geldes
sparen können, das wir für Arzneien ausgeben, ohne dass Patienten Schaden nehmen.
Tatsächlich würden mehr Menschen ein längeres und glücklicheres Leben führen
können.
(Schulte von Drach, Markus C.: Kritik an Arzneimittelherstellern -
"Die Pharmaindustrie ist schlimmer als die Mafia". Süddeutsche Zeitung, München,
06.02.2015.)
Damit das Geschäft dieses medizinisch-industriellen Komplexes der
Psychiatrie
nicht gefährdet wird, werden die am besten qualifizierten
Psychotherapeuten, die ein Psychologie-Studium und danach eine mehrjährige Psychotherapie-Ausbildung
(i.d.R. Verhaltenstherapie) abgeschlossen haben, aus der obligatorischen Krankenversicherung
der Schweiz herausgehalten. Nach dem Willen der Schweizer Politik dürfen Psychologische
Psychotherapeuten im Rahmen der Grundversicherung nur psychotherapeutisch behandeln,
wenn sie sich bei Ärzten, in der Regel Psychiater, anstellen lassen, die an
ihnen verdienen und kontrollieren, dass die Psychologischen Psychotherapeuten
dieses Zusammenspiel im medizinisch-industriellen Komplex der Psychiatrie
nicht stören. Die Neue Zürcher Zeitung zitierte deshalb eine Psychologische
Psychotherapeutin in Zürich mit den Worten: Das Modell grenzt an Prostitution,
und der Psychiater ist unser Zuhälter
(Hehli, Simon: Warum sich Psychologen
wie Prostituierte fühlen und Psychiater um ihre Pfründen fürchten, NZZ Zürich,
26.06.2019).
Und so erteilt ein Vierteljahrhundert nach den Erkenntnissen der Psychotherapie-Wirkungsforschung
von Klaus Grawe an der Universität Bern das von der SVP geführte Gesundheitsdepartement
in Zürich noch immer Praxis-Bewilligungen für die Psychoanalyse und Ausbeutung
der Psychologischen Psychotherapeuten an Psychiater, aber ignoriert Psychologische
Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, deren Verhaltenstherapie nicht wie
die Psychoanalyse 120 oder mehr Stunden beansprucht, sondern in durchschnittlich
zehn oder zwölf Stunden ohne Medikamente zum Therapieerfolg führt. Der Gipfel
dieser politischen Ignoranz ist es, den Psychologen amtlich mitzuteilen: Ihre
Mails werden nicht weiter bearbeitet.
Hier ist die Macht des Lobbyismus
der Ärzte, Psychiater und Psychoanalytiker, des medizinisch-industriellen
Komplexes der Psychiatrie
, noch erkennbar stärker als der wissenschaftliche
Fortschritt der Psychotherapie und die Vernunft: Nach Meinung der SVP
sollten Psychotherapien nicht von der Grundversicherung bezahlt werden
,
berichtete der Tages-Anzeiger in Zürich (Brotschi, Markus: Psychologen müssen
um ihre Besserstellung bangen. Tagesanzeiger, Zürich, 08.11.2019).
Wirksame Psychotherapie aus der obligatorischen Gesundheitsversorgung auszuschliessen, wie dies die Schweizer SVP will, widerspricht jeder gesundheitspolitischen Vernunft. Denn das Geld, das in wirksame Psychotherapie investiert wird, so wiesen auch Klaus Grawe und seine Kollegen von der Universität Bern nach, reduziert den Umsatz in der Psychiatrie und die Kosten der Gesellschaft durch psychische Störungen um ein Vielfaches der Psychotherapie-Honorare. Doch was machen dann die vielen Psychiater, von denen Zürich weltweit die meisten pro Einwohner hat?
Klaus Grawe gab sich nicht der Illusion hin, dass die meisten Psychotherapeuten
begierig darauf sind, etwas über die tatsächliche Wirkung der verschiedenen
Therapieverfahren zu erfahren
Wie alle Paradigmenwechsel ist auch der von Klaus Grawe beschriebene Wandel
in der Psychotherapie ein langwieriger Prozess, in dessen Verlauf die Ablösung der
Psychotherapie als Konfession
(eine für Psychiatrie und Psychoanalyse
hochprofitable Glaubenslehre) und die Übernahme des neuen Paradigmas der Psychotherapie
als Profession
(kognitive Verhaltenstherapie als psychologische
Dienstleistung mit empirisch gesichertem Wissen und verifizierbarem Therapieerfolg)
durch die Mehrheit der wissenschaftlichen Gemeinschaft und der Psychiater und
Psychotherapeuten erst möglich wird, after the last holdouts have died
(Kuhn, The Structure of Scientific Revolutions, 1970, S.152).
Wer psychische Gesundheit und Hilfe durch Psychotherapie und Psychotherapeuten sucht, wird davon profitieren, diese Erkenntnisse der Psychotherapie-Wirkungsforschung zu kennen und seine Lebenszeit nicht mit Psychoanalyse und Gesprächspsychotherapie zu verschwenden.
Karl Kraus hatte im Jahr 1913 bereits erkannt: Psychoanalyse ist
jene Geisteskrankheit, für deren Therapie sie sich hält
(Fackel, 30.05.1913,
S. 21). Klaus Grawe hat mit den Psychologen und Psychotherapeuten an der Universität
Bern im Jahr 1994 die Nachweise der Psychotherapie-Wirkungsforschung zusammengestellt
und öffentlich gemacht. Erst wenn die letzten Vertreter des alten Paradigmas
psychotherapeutischer Glaubenslehren wie der Psychoanalyse, die sich noch gegen
diesen Wandel in der Psychotherapie von der Konfession zur Profession stemmen,
im buchstäblichen Sinn weggestorben sind, wird die effizientere Psychotherapie
der kognitiven Verhaltenstherapie mit ihrer erstaunlich geringen Sitzungszahl
(Grawe 1994) das Leid der Hilfesuchenden, die heute noch immer in der Psychiatrie
und Psychoanalyse auflaufen, und die Kosten für psychische Störungen, die noch
immer ein Vielfaches des Erforderlichen betragen, so reduzieren können, wie
es möglich ist und wünschenswert wäre.
Angstambulanz entwickelt kognitive Verhaltenstherapie weiter
Gleichwohl hat die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) seit dem Buch von Klaus Grawe 1994 ihre Effizienz weiter erhöht. In seiner Angstambulanz hat Dietmar Luchmann ab 2000 die bis dahin von Psychotherapeuten begleiteten aufwendigen Expositions- und Reizkonfrontationsübungen vollständig durch eine intensive kognitive Übungsvorbereitung ersetzt, die die Klienten befähigt, ihre Übungen erfolgreich allein durchzuführen. In der Angstambulanz am Zürichsee veranlasste der Lockdown 2020 Dietmar Luchmann, als nächsten Entwicklungsschritt die Kognitive Verhaltenstherapie (KVTS) einzuführen, die keine Praxisbesuche und keine Termine mehr benötigt. Seither ist kognitive Verhaltenstherapie als wirksamste Psychotherapie ausserhalb des medizinisch-industriellen Komplexes der Psychiatrie komfortabel und preiswert — online in Schriftform — jederzeit und überall verfügbar.
Wer die krankmachende Realität im heutigen medizinisch-industriellen
Komplex der Psychiatrie
erkennt, wird vor dem Hintergrund, dass sich
seit der Publikation von Psychotherapie im Wandel
durch Klaus
Grawe vor über einem Vierteljahrhundert in der psychotherapeutischen Versorgung
wenig gewandelt hat, seine psychische Gesundheit pflegen und, falls erforderlich,
entschlossen mit wirksamer Psychotherapie ausserhalb dieses Psychiatrie-Kartells
in sich selbst investieren. Eigenverantwortung ist in der Psychotherapie unabdingbar.
Die folgende Buchbesprechung des Psychotherapeuten Dietmar Luchmann erschien
mit dem Titel Heilkunst ohne Gebetbuch – Empirische Psychologische
Therapie
am 01.05.1994 in der Zeitschrift Verhaltenstherapie & psychosoziale
Praxis
, 1994, Band 26, Heft 2, Seite 231-241, die die Deutsche Gesellschaft
für Verhaltenstherapie herausgibt.
Verhaltenstherapie & psychosoziale Praxis
1994, Band 26, Heft 2, Seite
231-241
Heilkunst ohne Gebetbuch — Empirische Psychologische Therapie
Buchbesprechung
Klaus Grawe, Ruth Donati & Friederike Bernauer: Psychotherapie im Wandel. Von der Konfession zur Profession. Göttingen: Hogrefe-Verlag, 1994. XIV und 886 S.
Von Dietmar Luchmann
Was muß das für ein Buch über Psychotherapie sein, das bereits lange vor
seiner Veröffentlichung eine Flut empörter Reaktionen in Form von Zeitungsartikeln,
Leserbriefen und Zuschriften auf Vorveröffentlichungen von Teilergebnissen
(so die Autoren auf S. 694) auslöst? Eine neue psychotherapeutische Heilslehre,
ein schräger Schrei im Psychomarkt, eine weitere okkulte Psychotheorie? Nichts
von alledem!
Grawe und Mitarbeiter haben in über 13jähriger harter Detail-Arbeit eine einzigartige Kosten-Nutzen-Analyse der verschiedenen Therapieverfahren vorgelegt. Ihre Untersuchung bezog alle wesentlichen bekannten Therapiemethoden ein und erstreckt sich von 10 humanistischen Therapieformen (z.B. Psychodrama, Gestalttherapie, Gesprächspsychotherapie) über 9 psychodynamische Therapien (z.B. Langzeitanalyse, psychoanalytische Kurztherapie, Katathymes Bilderleben) bis zu den interpersonalen Therapien (3 Methoden), Entspannungsverfahren (4 Methoden), eklektischen und 14 kognitiv-behavioralen Therapien.
Der über 800 Seiten umfassende Band bringt in bester wissenschaftlicher Akribie
eine überwältigende Fülle von Belegen über die Pervertierung der psychotherapeutischen
Gesundheitsversorgung in Deutschland wie sie erschreckender kaum sein kann: Der
die Gemeinschaft am teuersten zu stehen kommende Umgang mit psychischen Störungen
ist der gegenwärtige. Die Nicht-Nutzung der besten bestehenden Behandlungsmöglichkeiten
führt zu den größten Kosten, nicht deren Nutzung
(S. 681). Folgerichtig
geben sich die Autoren nicht der Illusion hin, dass die meisten Psychotherapeuten
begierig darauf sind, etwas über die tatsächliche Wirkung der verschiedenen
Therapieverfahren zu erfahren
(S. 694), nicht jedoch ohne festzustellen: Ein
Gesundheitssystem, in dem das Wohl der Patienten nur noch als Vorwand für das
Verfolgen finanzieller Interessen dient, wird seine grundlegende Reformbedürftigkeit
allerdings nicht mehr lange bemänteln können
(S. 16).
Grawe Forschung als Summe aller kontrollierten Studien zur Psychotherapie
Ohne Zweifel ist dies die umfangreichste, methodisch gewissenhafteste und
wissenschaftlich akribischste Psychotherapievergleichsstudie, die dem deutschsprachigen
Leser die Ergebnisse der gesamten internationalen Wirkungsforschung im Bereich
Psychotherapie verfügbar macht. Daß dieses Buch zugleich ein politisches ist,
folgt weniger aus dem Umstand, daß der Erstautor auch einer der von der Bundesregierung
beauftragten Gutachter zur Frage eines Psychotherapeutengesetzes ist, sondern
aus den meßbaren Daten und verifizierbaren Fakten, die dieses Handbuch psychotherapeutischer
Effizienz mit gnadenloser Deutlichkeit offenlegt: Insgesamt 16 Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftler haben im Verlaufe von mehr als einem Dutzend Jahren über
dreieinhalbtausend Therapiestudien sichten müssen, in denen die Wirkung einer
psychologischen Behandlungsmethode in einem kontrollierten Versuchsplan geprüft
wurde
(S. 30). Von diesen auf über 300 wissenschaftliche Zeitschriften
verteilten Studien wurden von Grawe und Mitarbeitern nach methodischer
Güte und klinischer Relevanz dann 897 Studien, die sich direkt auf den Kernbereich
der Psychotherapie beziehen, mit großer Sorgfalt und Detailliertheit ausgewertet
und die Ergebnisse nach einzelnen Therapiemethoden zusammengestellt
(S. 31). Ein besonderes Merkmal dieser grossen gemeinsamen Forschungsanstrengung
an der Universität Bern besteht darin, daß die Autoren den Anspruch
hatten, alle je durchgeführten kontrollierten Psychotherapiestudien vollständig
zu berücksichtigen
(S. 31).
Noch nie
war eine Psychotherapie besser als die kognitive
Verhaltenstherapie
Es ist unmöglich, die Fülle an Daten, Material und Erkenntnissen auch nur
anzudeuten, die Grawe u.a. zusammengetragen und ausgewertet haben. Die nachfolgenden
Betrachtungen aus der Studie und den direkten Wirkungsvergleichen verschiedener
Therapieformen können daher nur eine wärmstens ausgesprochene Einladung zum
Nach- und Weiterlesen und keinesfalls eine Zusammenfassung sein. Angenehm ist
die übersichtliche Strukturierung des zusammengetragenen Materials, der gezogenen
Problembereiche und die klare Diskussion der Ergebnisse, die das Buch trotz
seiner zahlreichen tabellarischen Zusammenstellungen und Materialfülle sehr
lesbar halten. In bezug auf die zentrale Frage, welche Psychotherapie wie wirksam
ist, nehmen Grawe u.a. kein Blatt vor den Mund: Noch nie hat sich in
irgendeiner Übersichtsarbeit über die vergleichende Wirkung von Therapien irgendeine
andere Therapieform den kognitiv-behavioralen Therapien als überlegen erwiesen.
Immer geht es nur um die Frage, ob man die Unterschiede zugunsten der Verhaltenstherapie
als signifikant ansehen kann oder muss. Der umgekehrte Fall steht gar nicht
zur Debatte. Die tatsächliche Ergebnislage könnte daher nicht eindeutiger sein,
als sie ist: Kognitiv-behaviorale Therapie ist im Durchschnitt hochsignifikant
wirksamer als psychoanalytische Therapie und Gesprächspsychotherapie
(S. 670).
Grawe u.a. gehen auch ausführlich auf die aus jahrzehntelanger psychoanalytischer
Fehlprägung resultierende extreme Überschätzung des Zeitbedarfes für Psychotherapie
ein, die sich in vielen Köpfen noch hartnäckig als ein Mythos hält und sowohl
die objektive Realität moderner kognitiv-behavioraler Therapie als auch die
Ergebnisse der gesamten wissenschaftlichen Wirksamkeitsprüfung völlig ignoriert. Der
Zeitraum, in dem wirksame Therapien ihre Effekte erzielen, bemisst sich nach
Monaten und nicht nach Jahren. Gerade bei den Therapienformen, die sich als
besonders wirksam erwiesen haben, treten die positiven Wirkungen der Therapie
in erstaunlich kurzen Zeiträumen ein bzw. werden mit einer erstaunlich geringen
Sitzungszahl erreicht. Dies gilt sehr ausgeprägt für viele der kognitiv-behavioralen
Verfahren. [...] Die von vielen psychoanalytischen Therapeuten auch heute
noch vertretene Auffassung, schwer gestörte Patienten brauchten langjährige
Therapien, ist eindeutig widerlegt
(S. 696).
Psychoanalyse erhöht Kosten, kognitive Verhaltenstherapie senkt Kosten
Die erwähnte Flut empörter Reaktionen
psychoanalytisch
orientierter Ärzte und Psychologen ist zu verstehen, aber nicht zu unterschätzen,
wenn man die reale Bedrohung für diese Therapeuten begreift, die ihnen aus dem
Abhandenkommen dieses Mythos bei Gesundheitspolitikern und Kostenträgern entsteht.
Die Folgen für die psychotherapeutische Versorgung in Deutschland, die sich
aus den Widerständen der Vertreter der psychoanalytischen und psychodynamischen
Therapieschulen ergeben, sind indes verheerend. Kein Gesundheitspolitiker käme
wohl auf den Gedanken, eine Budgetierung für Psychotherapie einzuführen, wenn
er sich bewußt wäre, daß eine hochwirksame kognitiv-behaviorale Behandlung über
kaum mehr als einem Dutzend Sitzungen ein Vielfaches an medizinischen Folgekosten
erspart - eine Rendite, die sich auch an der Börse kaum realisieren ließe. Hier
liegt der unentdeckte Termin- und Futures-Markt der Gesundheitsvorsorge, der
wohl erst dann richtig erschlossen werden wird, wenn die Lobby der Patienten
größer geworden ist als die der Behandler bei Ministerien, Kostenträgern und
Abrechnungsstellen.
Individuelle Fehlinvestitionen von Therapeuten sind gewiß bedauerlich, es
ist jedoch nicht einzusehen, daß eine Gesellschaft fortlaufend Milliarden in
den Sand setzt, weil es vielen Psychoanalytikern nicht gelingt zu erkennen,
daß sie mit ihrer Ausbildung und Lehranalyse in eine Option investiert haben,
die zwischenzeitlich abgelaufen ist. Der einzige uns bekannte empirisch
nachgewiesene Effekt langjähriger Lehranalysen ist, dass Therapeuten, die eine
besonders lange Lehranalyse absolviert haben, später auch besonders lange Therapien
durchführen
, bemerken Grawe u.a. (S. 699) und konstatieren, daß man
das nicht gerade als Kompetenzzuwachs betrachten [kann]. Es ist zudem
eine für das Versorgungssystem sehr kostspielige Auswirkung
psychoanalytischer
Glaubenslehre.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) publizierte 1993 eine zusammenfassende
Untersuchung der Wirksamkeit psychotherapeutischer Behandlungsverfahren und
gelangte zu demselben unmißverständlichen Ergebnis wie Grawe u.a.: Cognitive-behavior
therapy has been shown to be a powerful specific treatment in the neuroses,
with some early evidence of its benefit in some personality disorders. Dynamic
psychotherapy, although popular with patients and therapists [...], has
not been demonstrated to be superior to placebo in the neuroses or personality
disorders
(Andrews/WHO, 1993, S. 244). Es ist daher nur folgerichtig,
daß der hochgeschätzte Prof. Hans J. Eysenck vom Londoner Institute of Psychiatry
im Lichte dieser Tatsachen schlicht folgert, It is time psychoanalysis
and psychotherapy joined phlogiston on the list of scientific theories that
misled whole generations
(Eysenck, 1994, S. 491).
Psychotherapie innerhalb der Universitätskliniken regelhaft schlechter
Betrachtet man diese und die Vielzahl weiterer, ebenso eindeutiger und klarer
Ergebnisse der Wirksamkeitsforschung in der internationalen Literatur, so kann
man Grawe u.a. eine außerordentlich nüchterne Bestandsaufnahme und durchaus
behutsame und sehr faire Diskussion der Ergebnisse bestätigen. Geht man von
Grawe’s Feststellung aus, für eine ganze Reihe von Therapiemethoden,
insbesondere aus dem kognitiv-behavioralen Spektrum, aber auch für Hypnosetherapie
oder Entspannungsmethoden ist stichhaltig nachgewiesen worden, dass sie psychosomatische
Störungen wirksam verbessern
(S. 692), wie lange noch, so fragt man
sich dann, will die Gesellschaft widerspruchslos die folgende Situation hinnehmen,
die Grawe u.a. nur selten als irrationale[n] Zustand
auch einer Bewertung unterziehen: Ausgerechnet die Therapieform aber,
die sich als auffällig ungeeignet für die Behandlung psychosomatischer Störungen
erwiesen hat, die psychoanalytische Therapie, spielt in der psychosomatischen
Versorgung und Ausbildung die dominierende Rolle. Jeder Lehrstuhl für Psychosomatik/
Psychotherapie ist in der BRD mit einem Psychoanalytiker besetzt. [...]
Für die Patienten, die innerhalb dieser Universitätsabteilungen behandelt
werden, hat dieser Zustand handfeste negative Folgen. Sie rechnen aus gutem
Grund damit, dort eine besonders qualifizierte Therapie zu erhalten, werden
aber tatsächlich geradezu regelhaft schlechter behandelt, als es mit gleichem
oder geringerem Aufwand möglich wäre
(S. 692f.).
Um die aberwitzigen praktischen Implikationen der immer noch bestehenden
Situation mit (traditionell) stark dominierenden psychoanalytischen und tiefenpsychologischen
Behandlungsangeboten zu verdeutlichen, weisen Grawe u. a. beispielsweise auf
ein Rechenexempel von Kächele & Kordy (1992, S. 524) hin: Eine
fünfjährige Psychoanalyse mit vier Sitzungen pro Woche erfordert den gleichen
therapeutischen Aufwand wie die Behandlung von 40 Patienten mit einer halbjährigen
Behandlung von 26 Therapiesitzungen. Die bisherigen Forschungsergebnisse haben
gezeigt, dass vor allem besonders gering gestörte Patienten von Langzeitpsychoanalysen
profitieren können. Es wäre ziemlich absurd, wollte man daraus die Konsequenz
ziehen, für einen eher gering gestörten Menschen einen Aufwand zu betreiben,
mit dem man auch 40 schwerer gestörte Patienten behandeln könnte
(Grawe
u.a., S. 702).
Psychotherapie bei Psychotherapeuten mit selbst produzierter Realitätsverzerrung
Die Autoren scheuen sich nicht, die aus diesem Tatbestand unmittelbar resultierenden,
dringenden Konsequenzen zu benennen: Therapeuten, die für sich selbst
feststellen müssen, dass die Mehrzahl ihrer Therapien länger als 40 Therapiesitzungen
dauert, müssen über die Bücher. Sie sind Opfer einer falschen Ausbildung und/oder
einer selbst produzierten Realitätsverzerrung
(S. 698). Diese von
Grawe u.a. vorgenommene Definition heute regelhaft erreichbaren therapeutischen
Effizienz-Standards ist natürlich eine Herausforderung für ein noch immer maßgeblich
von der psychoanalytischen Theorie und deren Lobby geprägtes System der Richtlinien-Psychotherapie
in Deutschland, welches mit seiner Honorierung eher langdauernde Psychotherapien
fördert.
Der von Grawe u.a. mit einem Rahmen von 25 bis 40 Sitzungen umrissene Standard
moderner therapeutischer Effizienz darf jedoch als eher moderat gelten. Perris &
Herlofson (1993, S. 185) definieren in der WHO-Studie einen deutlich anspruchsvolleren
regelhaft erreichbaren Stand der Kunst in der kognitiven Therapie: The
length of treatment is relatively short for the treatment of the average patient
(12 - 15 sessions)
. In praxi bedeutet dies nichts anderes, als daß
eine effiziente kognitive Therapie mit acht Sitzungen bereits erfolgreich zum
Therapieabschluß gelangt sein kann, während der psychoanalytische Behandler
erst die letzte probatorische Sitzung vor seinem Langzeitantrag absolviert hat!
Ein wahrlich groteskes Geschehen, wenn man sich vor Augen führt, daß ein verhaltenstherapeutischer
Behandler in solchen Fällen in unserem heutigen System leicht in Verdacht geraten
kann, nur Therapieabbrecher zu haben.
Ärzte beuten Psychotherapie aus — ohne Kompetenz und ohne
Unrechtsbewußtsein
Es ist angesichts der absurden und unverantwortlichen Situation im deutschen
Gesundheitswesen, in welchem psychoanalytisch orientierte Ärzte sowohl die Beantragung
von Psychoanalyse als auch von Verhaltenstherapie begutachten und damit die
Durchführung einer Behandlung kontrollieren, für die ihnen oft jede Kompetenz
fehlt, ein systemimmanentes Problem und nicht verwunderlich, daß eine Vielzahl
von solchermaßen unsinnigen Erstanträgen über bis zu 160 Sitzungen Psychoanalyse
ein realitätsfremdes Psychotherapie-Verständnis bei gesetzlichen und privaten
Krankenversicherungen prägen. Verwunderlich ist allerdings, daß Kostenträger
und Politiker, die permanent vom Sparen reden, sich derart unverschämt und ohne
Unrechtsbewußtsein
(Grawe u.a., S. 693) abschöpfen lassen und auf
konkrete Vorschläge, so der Brief einer Krankenkasse vom Januar 1994 an den
Rezensenten, lediglich eine gebündelte Ignoranz in (beispielhaft) folgender
Form zu demonstrieren wissen: Ob und inwieweit [mit einer flexiblen
Kostenerstattung für moderne kognitiv-behaviorale Verfahren] die Kosten der
gesetzlichen Krankenversicherung gesenkt werden können, ist nach unseren Erfahrungen
aus anderen Bereichen mehr als fraglich
. Fazit: Im Dunkeln ist alles
schwarz, egal ob sich vor einem die Tür oder die Wand befindet.
Obwohl Grawe u.a. die fatalen finanziellen Folgewirkungen des derzeitigen Umganges mit psychischen Störungen eher mit dem Fokus des Wissenschaftlers und Therapieforschers diskutieren und weniger auf die spezifischen Rahmenbedingungen von Therapeuten abheben, die ihrerseits von Institutionen und Kassenärztlichen Vereinigungen abhängig sind, kann der Leser dank der offenen und kritischen Diskussion, die das Buch auszeichnet, den Brückenschlag zur Praxis in der Regel gut vollziehen.
Allerdings mögen sich für Außenstehende einige ursächliche Handlungsmotive
der psychotherapeutischen Praktiker nicht immer einfach erschließen: In der
Tat ist es kaum plausibel zu machen, warum ein Therapeut, der eine Langzeit-Psychotherapie
beantragt und durchführt, mit einem im Ergebnis um etwa 10 % höheren Stundenhonorar
belohnt wird. Eine effizientere Bestrafung eines effizienten Psychotherapeuten,
der alle oder die überwiegende Mehrzahl seiner Patienten innerhalb von 25 bis
30 Therapiestunden (dem Kurzzeit-Psychotherapie-Rahmen) erfolgreich verabschieden
kann, läßt sich schwerlich vorstellen. Trotz ihrer Aufnahme in die öffentliche
Gesundheitsversorgung wird die Verhaltenstherapie mit ihren effizientesten Methoden
damit in ein Prokrustesbett der Bürokratisierung gezwungen, das mit der Vorgabe
von Sitzungsfrequenzen und der Beschränkung therapeutischer Handlungsmöglichkeiten
nicht nur eine Kanonisierung und potentielle Rigidität befürchten
läßt (vgl. Kuhr, 1994, S. 7), sondern tatsächlich auch bewirkt. Die Entfaltung
psychotherapeutischer Effizienz und die Realisierung psychotherapeutischen Erfolges
wird trotz der Verfügbarkeit der besten Methoden durch das derzeitige System
der Gesundheitsversorgung schwerwiegend behindert.
Angststörungen ohne kognitive Verhaltenstherapie — gegen
die Regeln der Kunst
Am Beispiel der Therapie der Agoraphobie und Panikstörung mag diese Absurdität
der gegenwärtigen Gesundheitsversorgung, auf die Grawe u.a. beharrlich hinweisen,
illustriert werden: Nach dem Stand der Therapieforschung ist bei dieser Erkrankung
die In-vivo-Exposition (massierte Reizkonfrontation) die Methode der Wahl, die dem
einzelnen Patienten nachweislich mit größter Wahrscheinlichkeit helfen würde
(Schulte, 1992, S. 337). In bezug auf die wirtschaftlichen Vorteile einer im
konkreten Lebensraum der Patienten ausgeführten massierten Reizkonfrontation
gegenüber einer teureren Klinikbehandlung führen Grawe u.a. (S. 343) aus: Während
Agoraphobien [...] noch vor dreißig Jahren zu den sehr schwer behandelbaren
Störungen zählten und Patienten mit diesen Störungen in grosser Zahl die psychiatrischen
Kliniken bevölkerten, hat sich das Bild heute drastisch gewandelt. Patienten
mit solchen Störungen haben heute eine eher günstige Prognose, und dies ist
fast gänzlich den Reizkonfrontationstherapien zu verdanken.
Unter
Hinweis auf diese Therapieerfolge, die durch eine in ein umfassendes ambulantes
Behandlungskonzept eingebettete Reizkonfrontation erzielbar sind, stellen Grawe
u.a. (S. 344) zum Erfordernis der Reizkonfrontation bei Agoraphobien daher fest
und betonen: Therapeuten, die dies - aus welchen Gründen auch immer
- nicht tun, legen ihren Patienten völlig unnötig ein verlängertes oder nie
endendes Leiden auf und verstossen, das kann man heute so sagen, gegen die Regeln
der Kunst.
Die Absurdität der gegenwärtigen Psychotherapie beginnt hingegen weniger
bei jenen Ärzten, die ihre Patienten heute wie vor dreißig Jahren aus Hilflosigkeit,
Unkenntnis oder aus Therapieschulenproporz zunächst vergeblich mit Psychopharmaka
versorgen und dann in die Kliniken schicken. Nein, die Absurdität beginnt bereits
da, wo Vertreter der Krankenkassen und Kostenträger verhaltenstherapeutische
Behandler abmahnen, weil diese auf die wirtschaftlichen Vorteile einer effizienten
Reizkonfrontation hinweisen oder ihrer Aufklärungspflicht gegenüber den Patienten
über die nach den Regeln der Kunst
strikt indizierte In-vivo-Exposition
nachkommen. Wer auf der Grundlage der gültigen Richtlinien
der Psychotherapie-Vereinbarungen einmal versuchte, einen Kostenträger davon
zu überzeugen, die therapeutischen und finanziellen Besonderheiten der Reizkonfrontation
zu berücksichtigen, weiß wovon die Rede ist. 30 flexibel verwendbare Therapiestunden
und vielleicht weitere DM 1.000,- für Expositions-Sachkosten (Fahrzeuge, Tickets,
Spesen etc.) wären im Einzelfall beispielsweise ausreichend, um eine adäquate
Reizkonfrontation zu ermöglichen, die therapeutisch nachweislich mit größter
Wahrscheinlichkeit helfen würde. Dies lassen die gültigen Psychotherapie-Richtlinien
jedoch nicht zu. Statt dessen würden sicher 45 Therapiestunden (Langzeit-Therapie)
genehmigt. Und da durch die Honorardeckelung des jüngsten Gesundheitsreformgesetzes
das Sitzungshonorar ohnehin gemindert ist, der Patient gegenüber seiner Krankenkasse
einen Sachleistungsanspruch hat und folglich für die Expositionskosten nichts
zuzahlen darf, der Therapeut sich wiederum durch die Übernahme der Expositionskosten
nicht ruinieren wird, findet die gutachterlich abgesegnete Verhaltenstherapie
letztlich doch nur in der Praxis des Therapeuten statt, was dem Patienten wenig
hilft, der Krankenkasse aber u.U. bereits bei der Therapie, auf jeden Fall aber
bei den Folgekosten wesentlich teurer kommt.
Schutz vor dem medizinisch-industriellen Komplex der Psychiatrie — Eigenverantwortung
Wenn ein Patient in diesem Fall eine rasche und wirksame Therapie wünscht, wird er selten eine andere Wahl haben als die Therapie aus eigener Tasche zu bezahlen. Dies wird nur ein Teil der Patienten können, ein anderer Teil wird sich eher für die erstattungsfähigen Psychopharmaka oder eine weniger ergiebige Klinikbehandlung entscheiden. Unter diesem Blickwinkel mutet die Analyse und Kritik von Grawe u.a. daher an manchen Stellen schon fast moderat an.
Ein viel zu geringes öffentliches Bewußtsein für den wirtschaftlichen Wert
psychologischer Behandlungsmöglichkeiten besteht ebenso im Bereich der psychiatrischen
Erkrankungen. Grawe u.a. illustrieren dies am Beispiel des Alkoholismus und
der Schizophrenie und rechnen den möglichen gesellschaftlichen Nutzen der Psychotherapie
vor: Wenn man alle Kosten in Rechnung stellte, dann überwogen die Einsparungen
bei den Kosten für stationäre Aufenthalte, Krisenintervention, Gerichtskosten
und Gemeinde-Nachbetreuungskosten die mit der zusätzlichen familientherapeutischen
Behandlung verbundenen Kosten, auf einen Zeitraum von neun Monaten berechnet,
um DM 4.200,- pro Patient. Der grosse Gewinn an Lebensqualität für den Patienten
und seine Angehörigen war also nicht etwa mit zusätzlichen Kosten verbunden,
sondern erbrachte sogar beträchtliche reale Einsparungen
(S. 680f.).
Die therapeutischen Verfahren hierfür liegen vor, Therapiehandbücher wie Perris
(1989) und Falldarstellungen (1994) illustrieren die
Möglichkeiten der modernen psychologischen Therapie. Scotti u.a. (1993, S. 547)
konstatieren, daß the chronic psychiatric disorders are not 'too severe
for behavior therapy', nor should any 'biological basis' for these disorders
rule out the use of behavior therapy as a primary or secondary treatment option
.
Wirksame Psychotherapie — verringerte Kosten ... weniger
Suizide
Im Kampf um den Erhalt von Marktanteilen im Bereich Psychotherapie artikulieren
selbst Ärztevertreter die sträfliche Vernachlässigung dieses Bereiches, so beispielsweise
Zeller (1994, S. 44): Einerseits bewertet die gültige Gebührenordnung
eine psychiatrisch-psychotherapeutische Tätigkeit völlig unzureichend [...]
Andererseits grenzen einige analytisch tätige Gutachter solche schwergestörten
Patienten mit Neurosen, Borderline-Störungen und Psychosen aus einer regulären
psychotherapeutischen Behandlung aus. Hier liegt der eigentliche Skandal.
Grawe u.a. lassen keinen Zweifel, daß es noch immenser öffentlicher Überzeugungsarbeit
bedarf, um die kurzsichtige Befürchtung, eine viel verbreitetere Nutzung
psychologischer Behandlungsmöglichkeiten würde die Gesundheitskosten nur noch
weiter nach oben treiben
zu verändern. Natürlich kostet eine
wirksame psychotherapeutische Behandlung zunächst einmal etwas, aber diese Kosten
werden schon nach kurzer Zeit, und erst recht längerfristig weit mehr als wettgemacht
durch Einsparungen an anderen Orten: Durch verringerten Medikamentenkonsum,
verringerte Kosten für stationäre Aufenthalte und ambulante Arztbesuche, weniger
Frühberentungen, weniger Ausfälle bei der Arbeit, bessere Arbeitsleistungen,
weniger Unfälle, weniger Suizide
(S. 681).
Diese gesunde Logik besitzen manche Patienten noch in größerem Maße als ihre
Kranken- oder Rentenversicherer. Da bat den Rezensenten doch eine Patientin: Würden
Sie mir bitte etwas dazuschreiben, daß Sie es für meine Krankheit befürworten,
daß ich Ihre Therapie mache, und daß eine psychosomatische Kur für mich schlecht
wäre
. Wen das Leben wohl bestrafte? Beide. Natürlich die Patientin,
die eine Genehmigung für den Klinikaufenthalt bzw. eine Ablehnung ambulanter
Psychotherapie erhält, und den Rentenversicherer, der die höheren Kosten einer
weniger geeigneten Behandlung und deren Folgen zu tragen hat. Fast ist es ein
Vorteil des Buches von Grawe u.a., die absurde Realität des gegenwärtigen Entwicklungstandes
der Psychotherapie und der Praktiken im deutschsprachigen Raum strikt im Fokus
nüchterner wissenschaftlicher Verallgemeinerung zu widerzuspiegeln. Die Realität
wäre sonst kaum erträglich.
So ergibt sich, wie Grawe u.a. detailliert aufzeigen, in allen psychotherapeutischen
Indikationsbereichen die paradoxe Situation, daß die begrenzten finanziellen
Mittel die die Krankenkassen, privaten Krankenversicherungen und Rentenversicherungen
in Deutschland für Psychotherapie bereitstellen, bei dem weit überwiegenden
Behandlungsanteil psychoanalytischer und tiefenpsychologischer Verfahren keineswegs
für eine effiziente und professionelle Psychotherapie mit nachweislicher Senkung
der bekannten psychosomatischen Folgekosten eingesetzt werden, sondern daß vielmehr
die medizinischen und gesamtgesellschaftlichen Folgekosten durch die weder
ethisch noch volkswirtschaftlich vertretbar[e]
(S. 1) Behandlung mit
weniger wirksamen oder ineffizienten Verfahren erhöht werden.
Psychoanalytiker und Psychiater empfinden wirksame Psychotherapie als
Bedrohung
In dem von Grawe u.a. ausführlich diskutierten Fall der analytischen Schule
dienen die Behandlungskosten somit eher der Förderung konfessioneller Aktivität
denn nachweislich wirksamer Heilkunde. Sollte man tatsächlich erwarten, Psychotherapeuten
könnten die Fortschritte der Forschung als Ermutigung und Chance empfinden,
die dazu führen, dass sie sich mit diesen neuen Methoden vertraut machen
und sie nutzen? Die ganze Perversion der schulorientierten Abgrenzungen im Bereich
Psychotherapie kommt
nach Grawe u.a. (S.746) darin zum Ausdruck,
dass das ganze Gegenteil geschieht. Diese Neuentwicklungen werden von der Mehrzahl
der Psychotherapeuten nicht als willkommene Bereicherung, sondern als Bedrohung
empfunden, auf die mit einer Kaskade von Abwehrmechanismen reagiert wird. Ignorierung,
solange es geht; dann Abwertungsstrategien (klinisch irrelevant, Dressurmethode,
oberflächlich, Symptomkur, unmenschlich, technokratisch usw.), die erkennen
lassen, dass auf ein Stereotyp reagiert wird, und nicht auf etwas, mit dem man
sich bekannt gemacht hat; und schließlich Ausgrenzung (etwas für Verhaltenstherapeuten,
nichts für mich). Die Tatsache und das Ausmass dieser gut dokumentierten Abwehrformen
geben einen unerfreulichen Einblick in das professionelle Selbstverständnis
der betreffenden Therapeuten. Es geht nicht in erster Linie darum, etwas für
die zu Behandelnden zu erreichen, sondern darum, etwas für die Behandler zu
bewahren: ihr Therapieverständnis, ihren Selbstwert, Status, finanzielle Vorteile
usw. Von der Ergebnisqualität der Behandlungen ist in der Auseinandersetzung
mit diesen neuen Entwicklungen kaum einmal die Rede und das ist bezeichnend
(S. 746).
Zu den denkwürdigsten Dokumenten einer selbst produzierten Realitätsverzerrung
(Grawe, S. 698), die der Rezensent in diesem Kontext von einer Gemeinschaftspraxis
dreier Nervenärzte erhalten hat, zählt ein Brief vom Februar 1994: Sehr
geehrter Herr Kollege , unser Credo lautet: Es gibt
die verschiedensten Psychotherapien, wobei alle Psychotherapien von sich in
Anspruch nehmen, daß sie wirksam sind und auch sind. [...] Prioritäten
bezüglich der verschiedenen psychotherapeutischen Richtungen haben wir nicht.
Gewiß, im Verständnis jener Psychoanalytiker braucht die Therapie ja nicht wirksam
zu sein, sondern nur weiterhin den Anspruch auf Wirksamkeit zu erheben! Eine
aufschlußreiche und lehrreiche Ergänzung des Buches für alle, die nicht zu den Insidern
zählen, wäre ein Anhang mit den gut dokumentierten Abwehrformen
gewesen. Freilich taten die Autoren auch nicht unrecht, die Bäume und das gute
Papier zu schonen: Psychotherapy, and the dynamic theories on which
it is based, is an example of a 'degenerating program shift'
, schreibt
Eysenck (1993, S. 17f.), behavior therapy, and the conditioning theory
on which it is based, is an example of a 'developing program shift'
.
Psychologen ... besser als Ärzte auf den Psychotherapeuten-Beruf
vorbereitet
Wer sich das Buch von Grawe u.a. zulegt, investiert weniger als den Betrag
für eine psychotherapeutische Sitzung, hat jedoch die Chance, einen unschätzbaren
Realitätsgewinn zu erreichen. Das gilt gleichermaßen für Psychotherapeuten wie
für Gesundheitspolitiker, Rentenversicherungs- und Krankenkassenvertreter. Für
die letzteren erfordert es eine einfache Wirtschaftlichkeitsrechnung, um zu
einem realistischen Eindruck von psychotherapeutischer Effizienz zu gelangen;
für die ersteren hingegen oft die Preisgabe ihrer Identität - und welche Widerstände
und Abgründe sich da eröffnen, weiß der geneigte Leser sicher aus der Arbeit
bei seinen eigenen Patienten. Grawe u.a. weisen ferner auf den aus genau diesen
konfessionellen Gründen regelmäßig unterschlagenen Umstand hin, daß die Psychologen
[...] im Durchschnitt wesentlich besser als Ärzte auf den Psychotherapeutenberuf
vorbereitet [sind] ; sie sind es, die im wesentlichen die Anwendung der
Psychotherapie zu heilenden Zwecken wissenschaftlich untersucht haben und sie
mehrheitlich praktizieren; sie führen im Durchschnitt wirksamere Therapien durch
als Ärzte
(S. 20). Das kann nicht überraschen, weil die effizientesten
Psychotherapie-Verfahren, z.B. kognitiv-behaviorale Methoden, nahezu ausnahmslos
ihren Ursprung in der Forschung und Entwicklung der experimentellen und klinischen
Psychologie haben und durch deren Voranschreiten weiterentwickelt werden!
Gleichwohl, so fahren Grawe u.a. fort, gehört [es] zu den
absurdesten Anachronismen unseres Gesundheitssystems, dass dennoch der Ärztestand
den Psychologen gegenüber den Anspruch stellt, für die Psychotherapie führend
verantwortlich zu sein
(S. 20). Daran ändert bis zur Schaffung eines
psychotherapeutisch tätige Psychologen und Ärzte kollegial gleichstellenden
Gesetzesrahmen auch die erfreuliche und ermutigende Tatsache nichts, daß - anders
als bei den Ärztefunktionären - die Zahl der praktizierenden Ärzte wächst, die
auf dem Boden dieser Erkenntnis und zum Wohle ihrer Patienten eine fruchtbare
und kollegiale Zusammenarbeit mit den Psychologen pflegen. Grawe u.a. diskutieren
anhand verschiedener konkreter Studien die Kostenersparnis, die durch ausreichend
verfügbare ambulante psychologische Behandlungsangebote realisiert werden können.
Die weltweit beispiellos hohe Zahl von stationären Psychotherapieplätzen in
Deutschland kostet extreme Summen und ist keinesfalls wirtschaftlich. Wenn Patienten
sich nach mehrwöchigen und mehrmonatigen Aufenthalten in psychosomatischen/psychotherapeutischen
Kliniken dem ambulanten Behandler in ihrem realen Lebensumfeld sehr rasch wieder
mit all ihren Symptomen präsentieren, so sind die Klinikkosten eher einem lebensfernen Glashauseffekt
denn einer wirksamen Behandlung zugeflossen.
Ärzte werden ihr anachronistisches ärztliches Primat auf Psychotherapie verlieren
Die Forschung weist nach, daß durch eine qualifizierte ambulante psychologische
Therapie im Anschluß an die psychiatrisch-neurologische und internistisch-chirurgische
Akutbehandlung und -rehabilitation ein meßbarer Gewinn für das Therapie- und
Rehabilitationsziel sowie eine enorme Kostensenkung zu erreichen ist. Mehr noch:
Für jede einzelne im Vorfeld der erforderlichen Akutbehandlung in Verhaltenstherapie
investierte DM lassen sich nach empirischen Berechnungen mindestens DM 2,50
bis DM 3,50 an medizinischen Folgekosten sparen. Dennoch geht der ärztliche
Kampf um den Erhalt eines anachronistischen ärztlichen Primats auf Psychotherapie
weiter. Anstatt eine ambulante psychologische Therapie zu fördern, die frühzeitig
(präventiv und kurativ) aktiv wird, realitätsnah, effizient und empirisch fundiert
und deshalb preiswert ist, kommt der sich selbst ad absurdum führende Ruf nach
noch mehr stationären Psychotherapiebetten aus der Ärzteschaft: Psychosomatische
Abteilungen oder Funktionseinheiten in den Allgemeinkrankenhäusern [...]
wären die volkswirtschaftlich günstigste Ad-hoc-Maßnahme. Mit dem Wohl der
Kranken wagt man als Arzt heute kaum noch zu argumentieren
(Hoffmann,
1994, S. A117). Stimmt, kann man zu Letztem nur sagen. Wie konstatierten Grawe
u.a. doch gleich: Es geht nicht in erster Linie darum, etwas für die
zu Behandelnden zu erreichen, sondern darum, etwas für die Behandler zu bewahren
(S. 746).
Glücklicherweise ist ein Prozeß der öffentlichen Bewußtseinbildung in Gang
gekommen, der die moderne psychologische Therapie als eine streng wissenschaftlich
begründete, problemorientierte und hocheffiziente Dienstleistung im Bereich
der psychischen und körperlichen Gesundheit zu akzeptieren beginnt, denn die
vorhandenen Informationen werden sich nicht dauerhaft unterdrücken lassen
(S. 748). Das Buch von Grawe u.a. wird diesen Prozeß beschleunigen helfen und
den Akkomodationsdruck auf die Psychotherapieschulen erhöhen. Akkomodationsdruck
besteht für jede Therapieschule, ohne Ausnahme, auch für diejenigen, die sich
aufgrund der referierten Ergebnisse vielleicht für kurze Zeit als Sieger fühlen
mögen. Die Therapieschul-Verhaltenstherapeuten mögen sich im Glanz der Wirksamkeitsnachweise
sonnen; die wissenschaftlichen Verhaltenstherapeuten werden aber gut daran tun,
sich ihrerseits den von ihnen bisher ausgeblendeten Fakten zuzuwenden und ihre
theoretischen Vorstellungen daran zu akkomodieren
(S. 748).
Beste Psychotherapie entsteht aus Entwicklung der empirisch orientierten
Psychologie
Grawe u.a. leiten aus dem nach ihrer Überzeugung stattfindenden Sich-Überleben
der Therapieschulen eine Zukunft der Psychotherapie ab, die nicht darin bestehen
wird, dass sich eine der jetzt bestehenden Therapieformen den anderen
gegenüber durchsetzt, sondern dass etwas entsteht, das es heute noch nicht gibt,
nämlich eine 'Allgemeine Psychotherapie'
(S. 748). Diese Zukunft einer
empirisch begründeten Allgemeinen Psychotherapie umreißen Grawe u.a., kondensiert
aus den Ergebnissen der Studie, in einem sehr lesenswerten und kompromißlosen
Abschlußkapitel von (leider nur) neununddreißig Seiten: Was wir vorschlagen,
ist weder das, was vielfach unter 'integrativer Therapie' verstanden wird, noch
ist es ein eklektischer Ansatz. [...] Die Grundlage einer Allgemeinen
Psychotherapie wäre keinesfalls ein Flickenteppich aus theoretischen Versatzstücken
der verschiedenen bestehenden Therapieformen. [...] Die Konstrukte dieser
Therapieformen sind im Ansatz ungeeignet, das psychotherapeutische Geschehen
vollständig zu erklären
(S. 786). Auf der Suche nach einem
ganz neuen theoretischen Ansatz von grösserer Erklärungsbreite
sind
Grawe u.a. der Überzeugung, dass die konzeptuelle Entwicklung der empirisch
orientierten Psychologie heute bereits die tragfähige Grundlage einer solchen
Allgemeinen Psychotherapie sein kann
(S. 786).
Mit der Skizzierung einer auf dem Konstrukt des Schemas fußenden theoretischen Konzeption unternehmen die Autoren den Versuch, eine solche Grundlage auszuformulieren. Diese ist als Anregung gewiß gelungen, der Begriff selbst ist freilich nicht neu und hat seinen Ursprung bereits in den Anfängen der experimentellen und kognitiven Psychologie (z.B. Bartlett, 1932). Der Leser mag über die enge Verknüpfung moderner psychotherapeutischer Therapie mit experimenteller Psychologie überrascht sein. Eine wirkliche Überraschung ist eher, daß es den Therapeuten gewisser Therapieschulen über Jahrzehnte hinweg möglich war (und noch immer ist), Patienten zu erzählen, daß beispielsweise ihre Höhen-Angst vor Kirch- und Aussichtstürmen mit dem vorgeblichen Charakter eines Turmes als Sexualsymbol zusammenhängt. Es ist deshalb weit mehr als nur wünschenswert gewesen, daß Grawe u.a. mit ihrem Buch beigetragen haben, die Psychotherapie auf ihre wissenschaftliche Grundlage zu stellen und sich als das zu definieren, was sie tatsächlich sein kann: eine empirisch orientierte, psychologische Heilkunst ohne Gebetbuch, welches die Aussicht auf die Realität versperrt.
Es ist das einzigartige Verdienst der Forschergruppe um Klaus Grawe, mit
dem Ergebnis ihrer jahrzehntelangen Arbeit einen nicht hoch genug zu würdigenden
Beitrag zu einer empirisch orientierten Psychotherapie und zur Veränderung einer weder
ethisch noch volkswirtschaftlich vertretbar
erscheinenden Situation
(S. 1) geleistet zu haben. Dafür und für dieses aus diesem Grunde eminent wichtige
Buch ist ihnen zu danken. Das Buch benötigt keine Kaufempfehlung, es ist der
preiswerteste Überlebensratgeber für Psychotherapeuten und deren institutionelle
Vertragspartner.
Literaturverzeichnis
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Text aus:
Luchmann, Dietmar: Heilkunst ohne Gebetbuch — Empirische
Psychologische Therapie [Buchbesprechung: Grawe, Klaus; Donati, Ruth; Bernauer,
Friederike: Psychotherapie im Wandel. Von der Konfession zur Profession. Göttingen:
Hogrefe-Verlag, 1994.] Verhaltenstherapie & psychosoziale Praxis 26 (1994)
231-241.
¹ Das Buch von Klaus Grawe und Mitarbeitern wurde im Frühjahr 1994, die Rezension am 01.05.1994 veröffentlicht. Nach fast drei Jahrzehnten wurde die Buchbesprechung über das noch immer gültige Standardwerk der Psychotherapieforschung am 01.03.2021 mit einer Vorbemerkung und Zwischenüberschriften zur besseren Lesbarkeit ergänzt von der Angstambulanz am Zürichsee - Pfäffikon, Schwyz - Rapperswil, St. Gallen - Zürich.